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Die Welt der Habsburger. Virtuelles Museum

Visuelles Konzept, GUI, PM, Programmierung (Julian Roedelius).
Virtuelles Museum zur Geschichte der Habsburger 1218–1918. 2010. Universität Wien (Institut für Geschichte)

Die „Welt der Habsburger“ geht auf eine Initiative der österreichischen Bundesregierung zurück und ist in den Regierungsprogrammen von 2007 und 2008 verankert. Das Projekt wurde von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. durchgeführt und finanziert, die Realisierung dauerte etwa zwei Jahre.

Um die „Welt der Habsburger“ in ihrer ganzen Breite darzustellen und ihrem Umfang gerecht zu werden, entschied man sich für eine virtuelle Präsentation. Für das kuratorische Team – Historiker der Universität Wien – bedeutete das ein Denken weg vom Ausstellungsstück in seinem „sakralen“ Objektcharakter hin zu einem Gegenstand der Vermittlung und Interaktion. In Abgrenzung zu weblexikalischen Einträgen sollte der Ausstellungscharakter dennoch gewahrt bleiben. Dies war eine große Herausforderung, und eine ungeheure Chance.

Zeiten, Räume, Menschen

Diese Chance liegt in den Möglichkeiten des Mediums selbst. Das betrifft praktische Komponenten wie die ortsunabhängige Zugänglichkeit, nahezu unbegrenzte Speicherkapazität – die Ausstellung umfasst über eintausend bildliche Darstellungen –, die Möglichkeit einer ständigen Erweiterung und das Zeigen von Objekten, die aus konservatorischen Gründen kaum zugänglich sind. Das eigentliche Potenzial eröffnet sich jedoch im Wechsel kontextueller Zusammenhänge, der immer neue Verknüpfungspunkte hervorbringt, und damit auch neue Bedeutungsebenen.

Konkret erschließt sich die Welt der Habsburger über drei Zugangsebenen: über Zeit und Raum als zentrale Parameter der Geschichte und über die Persönlichkeiten, die diese Geschichte prägten. Einstiegspunkte sind eine Zeitleiste von 1278 bis 1918, eine Karte Europas, ein Stammbaum der Habsburger sowie ein virtueller Lesesaal.

Digitale Narration

An den Schnittstellen von Orten, Ereignissen und Protagonisten eröffnen sich narrativ strukturierte Inhalte. Je nach gewählter Perspektive rücken sie soziale, politische, kulturelle oder wirtschaftliche Komponenten in den Vordergrund. Prägnante, spannend geschriebene Storys beleuchten epochale Ereignisse ebenso wie Themen aus der Alltags- und Kulturgeschichte. Sie zeigen die Habsburger in ihrem privaten, familiären, gesellschaftlichen und politischen Umfeld, eingebettet in die Entwicklungen ihrer Zeit und beleuchtet in der Fremd- und Eigenwahrnehmung von „oben“ und „unten“. Es war uns ein besonderes Anliegen, neben dem Adel auch die Welt jener Gesellschaftsschichten abzubilden, die herkömmliche Geschichtsbücher oft ausklammern. Im Wechsel der Perspektiven zeichnet sich somit ein differenziertes, durchaus kritisches Gesamtbild.

 

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